Montag, 5. März 2012

TAG 1: Carlo, Marco & Chris; zwei Badener und ein Schwabe auf Expedition im hohen Norden!


Ja und sie machen doch noch weiter, versprochen ist versprochen! Hier ist endlich der Reisebericht von unserem Roadtrip. Schön jeden Tag aufgesplittert, mit den dazu gehörenden Bildern. Gegenden/Städte & Sehenswürdigkeiten, die wir wichtig fanden, haben wir noch zusätzlich für euch verlinkt.

Tag 1, Di. 07.06.2011
Stationen: Växjö - Kalmar - Öland




Aufgestanden sind wir um 6 Uhr, haben schnell gefrühstückt und unser Auto für den Trip gepackt. Das Zeug was wir für unseren Trip nicht brauchten, konnten wir glücklicherweise im Keller von Krusbäret unterbringen. Dann hieß es Zimmer klinisch rein putzen und warten, dass Camilla (Hausverwaltung) zur Abnahme kommt. Das war es nun, bye, bye Krusbäret. War 'ne schöne und witzige Zeit...

Punkt 14 Uhr sind wir zu unserer ersten Tagesstation Växjö aufgebrochen, Universitätsstadt und auch Hauptstadt des sogenannten „Glasreiches“ (laut wiki).

Auf dem Weg (bei Ljungby) nach Växjö wurden wir durch ein kleines, aber heftiges Sommergewitter überrascht. So plötzlich wie es anfing war es auch schon wieder vorbei. Um 15:45 Uhr kamen wir dann in Växjö an. Das Auto irgendwo in der Innenstad geparkt und unsere Liste mit den Sehenswürdigkeiten & Reiseführer rausgekramt und losgestapft.

Randnotiz: Wir hatten unser eigenes System. Eine Woche vor der großen Reise haben wir alle unsere Tagesstationen schön säuberlich in eine Excel-Liste [Liste wird nachgereicht] eingetippt und die für uns interessantesten Sehenswürdigkeiten dahinter geschrieben. So mussten wir nur noch auf unserer Liste schauen, welche Seite die Sehenswürdigkeit im Reiseführer hat, und dann dort hin watscheln.

Schon beim Loslaufen haben wir laute Musik und Lärm gehört. Verwundert schauten wir uns an und da kam uns schon der erste mit Birkenzweigen geschmückte Traktor mit Anhänger auf dem grölende Jugendliche den Leuten zuwinkten und feierten. Marco und mir ist wieder eingefallen, was unser schwedischer Freund Martin erzählt hatte. Jedes Jahr im Sommer feiern die frischen Abiturienten mit ihrer Parade (studenten) ihr bestandenes Abitur.
Die Mädels tragen meist weiße Kleider und die Jungs einen Frack mit Krawatte. Dazu hat jeder von den Abiturienten eine Studentenmütze (studentmössa) auf. Die Eltern haben Schilder mit peinlichen Kinderfotos angefertigt und tragen sie stolz wie Oskar durch die Gegend.
Nach der Parade haben wir uns den Dom zu Växjö (schwedisch „Växjö domkyrka“) angeschaut und sind noch die Fußgängerzone entlang geschlendert und dann zurück zum Auto.

So um 17 Uhr ging es dann weiter nach Kalmar, das wir dann um kurz nach 18 Uhr erreichten. Dort gab es um einiges mehr zu sehen: Den Dom, das Schloss von Kalmar und noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten.

Von Kalmar ging es dann direkt auf der 6.072 m langen Brücke (Ölandsbron) auf die Insel Öland , die sehr bekannt ist für die vielen Windräder und auch gleichzeitig Sommerresidenz des schwedischen Königshauses (Schloß Solliden) ist.
Es fing schon an zu dämmern und die untergehende Sonne tauchte die Insel in ein schönes Farbenspiel.
Auf Öland haben wir uns zuerst die Schlossruine Bornholm angeschaut, danach haben wir eine kleine Inselrundfahrt gemacht. Nach einer mehr als einstündigen Fahrt auf Öland sind wir weiter nach Vimmerby, um unser Nachtquartier aufzusuchen. Als wir das am morgen buchten wussten wir aber noch nicht, auf was wir uns da eingelassen hatten, - Hauptsache billig! Was soll ich sagen, wir wurden sehr positiv überrascht und es war auch ein bisschen surreal.

Aber von vorne. Wie gesagt, wir mussten nun von Öland nach Vimmbery.
Unsere Unterkunft lag nicht direkt in Vimmerby, sondern etwas außerhalb und ein bisschen versteckt. Ein bisschen ist leicht untertrieben, nicht mal das Navi kannte den Ort bzw. die Straße. Also stellten wir erst mal unser Navi auf Vimmerby ein und hofften das Beste.
Kurz vor halb zehn kamen wir in Vimmerby an und versuchten nochmals unser Glück, aber ohne Erfolg.
Zum Glück standen auf der Buchungsbestätigung die GPS-Koordinaten, nun wussten wir auch warum! Anhand dieser konnten wir dann unser Ziel anpeilen.
Die Fahrt dorthin war sehr merkwürdig. Wir fuhren aus Vimmerby heraus und das Navi schickte uns auf einen Schotterweg mitten in den Wald. Der Weg wurde von Kilometer zu Kilometer schlechter und dann war es wirklich nur noch ein kleiner Feldweg der relativ steil bergauf ging. Draußen war es schon stockdunkel und wir sahen nur was unsere Scheinwerfer zeigten.
Langsam haben wir schon daran gezweifelt ob es auch der richtige Weg war. Schließlich kamen wir an eine kleine Kreuzung und dort stand dann das Schild Resort Lilla Sverigebyn (wer einmal in der Welt von Astrid Lindgren übernachten will, muss da unbedingt hin), zumindest waren wir dann schon mal richtig und konnten aufatmen.

Wir fuhren weiter. Der Wald hörte auf, wir sahen das Resort und waren glücklich doch noch unser Ziel erreicht zu haben. Plötzlich riss Marco das Lenkrad nach links und meinte: "Da liegt eine Ziege auf dem Weg und ich hab sie fast über den Haufen gefahren."
Es wurde immer skurriler! Was macht eine Ziege mitten auf der Straße und das auch noch alleine...? Das Resort sah aus wie aus den Geschichten von Astrid Lindgren. Alte Bauernhöfe, rostrot angestrichen mit weißen Zierleisten, sehr typisch für die Gegend. Wir kamen uns vor wie in einer Geschichte von Pippi Langstrumpf oder Michel. Wir parkten das Auto und gingen in Richtung des ersten Bauernhauses. Aus der Dunkelheit kam uns plötzlich ein Schaf entgegen, das uns begrüßte. Es verhielt sich mehr wie ein Hund, als wie ein Schaf. Verwundern liefen wir weiter , das Schaf hinter uns her.
Auf dem Weg zum Haus wurden es immer mehr Tiere: Schafe, Ziegen, Katzen...
Am Haus angekommen, brannte noch Licht und wir klingelten. Renate, die Leiterin des Resorts, machte uns auf. Sie begrüßte uns freundlich auf schwedisch und wir erklärten ihr auf englisch, dass wir reserviert hatten. Sie schaut uns lächelnd an und meinte: "Eigentlich können wir auch deutsch reden..." Es stellte sich heraus, dass Renate aus Deutschland kommt und vor ein paar Jahren mit ihrer Familie nach Schweden ausgewandert war. Sie führte uns über das Resort und zeigte uns unsere Unterkunft. Passend zu unserer Fahrt und dem Resort (wir tauften das Resort, Pippi Langstumpfland), schliefen wir um Pippi Langstrumpf Haus. :D Müde, aber glücklich haben wir das Nötigste aus dem Auto geholt und gingen schlafen.

ENDE Tag 1

hej då

Chris & Marco

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen