Hej everyone,
kommen wir zum 2. Teil des 2. Tages.
Nachdem wir das Eishotel verlassen hatten sind wir Richtung
Abisko gefahren. Auf dem Weg dahin haben wir noch Halt bei einer
Sami-Familie gemacht die
Rentiere züchten. Beim eintreffen auf der Rentierranch hat uns das Oberhaupt der Familie, Nutti Sámi Siidas begrüßt. Ihr fragt euch sicherlich, wieso kann ich mir so einen Namen merken, aber den von dem Hundeschlittentypen nicht?! Sagen wir es so, google ist ein sehr mächtiges Werkzeug! ☺ Nutti hat uns zu den Rentieren geführt und uns ein bisschen etwas über die Tiere erzählt und wie die Sami mit ihnen im Einklang der Natur zusammen leben. Danach durften wir ins Gehege und die Rentiere füttern. Ihre Lieblingsspeiße ist weißes Moos. Nutti hatte davon einen ganzen Sack voll und jeder durfte ihnen etwas von dem Moos geben.
Nach dem Füttern hat uns Nutti in ein
Kåta (traditionelle Behausung) eingeladen. Dort hat uns seine Frau (Name keine Ahnung, google ist doch nicht so mächtig) schon erwartet. Wir nahmen rund um ein großes Feuer auf Rentierfellen platz und Nuttis Frau began Rentierfleisch und Rentierboullion auszuteilen. Am Anfang war ich skeptisch beides zu probieren (was der Bauer nicht kennt frisst er nicht), aber wann kommt man nochmals in den Genuss beides zu probieren?! Beides war sehr lecker und es hat ganz anders geschmeckt als ich es mir vorgestellt habe. Ich dachte das Fleisch hat einen Eigengeschmack wie Wild, aber es schmeckte total leicht und lecker. Keine Ahnung wie man es beschreiben soll.
Nach dieser kleinen Stärkung erzählte uns Nutti noch mehr über das Volk der Sami und ihren Traditionen. Auch kleine Weisheiten gab er uns noch mit auf den Weg. Vor allem eine, Sami pinkelt nie ins Feuer, es bringt Unglück und man wird zeugungsunfähig ... öhm ja! ☺
Frisch gestärkt, voll beladen mit neuen Weisheiten und nach dem sich keiner getraut hat ins Feuer zu pinkeln, haben wir uns von der Familie verabschiedet und uns weiter auf den Weg nach Absiko gemacht. Je näher wir Abisko kamen um so schlechter wurde das Wetter, Sonne und dicke Wolken haben sich abgewechselt. -
Kleine Randnotiz: Absiko ist der sonnigste Ort Skandinaviens, im Jahr haben sie abgesehen vom Schneefall nur 30mm Niederschlag - Als wir in Abisko angekommen sind, war der Himmel komplett zugezogen. Bevor wir in unsere Jugendherberge (Hotel & Jugendherberge) eingecheckt sind, haben wir noch einen kurzen Abstecher in einen Supermarkt gemacht, damit wir die nächsten 2 Tage nicht verhungen. Wir rein schnell eingekauft und dann wieder raus und liefen in einen Schneesturm. Totaler Wetterumschwung innerhalb 10 min. So schnell es angefangen hat, so plötzlich hörte es auch wieder auf und der Himmel war wieder blau.
Als wir unser Zimmer bezogen haben (Ken, Andrew und ich) kam Veronika und hat uns gefragt, ob wir Lust auf einen Saunabesuch haben. Die Sauna befindet sich direkt am See
Torneträsk. Wir waren am anfangs bisschen skeptisch, waren aber danach froh es doch gemacht zu haben.
Abends sind wir dann runter zum See und haben erst mal das Eisloch begutachtet in das wir nachher reinspringen mussten. Thomas unser Guide passt auf, dass das Loch nicht zufriert (bei gefühlten -18 °C passiert das schon nach wenigen Minuten). Er musste immer die frische Eisschicht zerstören und diese dann mit einer Schaufel abschöpfen damit wir nicht eine böse Überraschung haben sobald wir reinspringen. Danach sind wir in die Sauna. Ken und ich mussten den Franzosen erst mal erklären wie es richtig funktioniert. Einer von denen wollte gleich nach 5 min raus in den See springen?! Wir konnten ihn aber davon abhalten und haben ihm dann geraten, er soll erst machen, wenn er so richtig schwitzt und nicht wenn er nur 5 min in der Sauna war. Wir garten eine Weile bei 70 °C und dann war es soweit, die ersten zwei Leute trauten sich, sie rannte raus aus der Sauna und sprangen nach leichtem zögern ins 5 °C kalte Wasser. Schnell wieder raus und zurück in die heiße Sauna. Nun war ich an der Reihe, kurzes Schlucken und dann raus, ca. 50 Meter durch den Schnee und dann war ich bei Thomas und dem Eisloch, mit vorsichtigen Schritten (war verdammt rutschig um das Loch herum) und einem Stoßgebet sprang ich dann in das kalte Wasser. Überranschenderweise war es gar nicht so kalt! ☺ Wieder raus aus dem Loch (war echt schwer da wieder rauszukommen, wegen rutschig und so) und zurückgesprintet in die Sauna. Wir haben das dann 2-3 mal wiederholt und hatten mega Spaß dabei. Zur
Stärkung gab uns dann Thomas getrocknetes Rentierherz zum probieren (hat wie nach einer Mischung von Salami und Schinken geschmeckt und war auch sehr lecker)! ☺ Nach dieser ungewöhnlichen Stärkung haben wir uns dann umgezogen und sind zurück durch den Schnee zu unserer Unterkunft.
Nach dem Duschen und dem gemütlichen Zusammensein in der Küche sind wir bei Zeit schlafen gegangen, denn am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Narvik (einem Hafenstädtchen in Norwegen, dass in einem Fjord liegt).
Die Bilder über Narvik und das dort erlebte kommen im nächsten Post.
Bis die Tage...keine Frage...
Chris